Alles muss man ihm vormachen!

Deutschland, Ellbogen-See (Meck.-Pomm.), Juli 2006

Permanent spricht er mit verschiedenen Angelkollegen und unseren Team-Kollegen über Technik, Taktik und Futter. Aber am Wasser hat er in 2006 nichts gebracht. Einmal ist es der Wasserstand, dann das Wetter, die Temperatur oder irgendetwas anderes. So viele Einflussparameter gibt es gar nicht auf der Welt die er immer anführt!

Deshalb habe ich es ihm im Urlaub gezeigt. Nach dem Ausladen des Autos und einräumen unseres Holzhauses, am Ellbogen-See in Mecklenburg-Vorpommern, ging ich mit geschultem Blick, welcher als 9-jähriger schon sehr scharf sein kann, zum Wasser. Angeltechnik war gleich klar – Spinnfischen mit kleinem Spinner & Blinker! 

Denn es zeigten sich raubende Fische an der Oberfläche. Schon am zweiten Tag war es soweit – ca. 10 Würfe und die Rute war krumm. Schnell lief mein Ferienfreund aus der Anlage zu Papa und holte diesen. Stolz warf ich einen Blick zu ihm rüber und sagte „Na, geht doch, oder!“ Er war sehr stolz und gab mir noch ein paar Tipps beim Drillen.

Ich bin nach Papas Meinung „Mister Rolle zu!“ Es gibt keinen Millimeter Schnur zurück – außer er (der Fisch) strengt sich richtig an.

Mit einer Handlandung von Papa konnte mein erster „Großhecht“ von sage und schreibe 525mm gelandet werden. Das Monster wurde waidmännisch von Team-Kollege Papa getötet.

Er fragte mich ob ich ihn filetieren wollte, aber ich verneinte. Denn es sollte weiter gehen. Brav nahm er den Fisch mit und nach 10min. waren nach Auskunft von Mama Hille die Filets ordentlich in der Truhe. Das kann er wirklich gut!

Aber keine Steigerung konnte an diesem Tag erfolgen. Fachsimpelnd ging mein Freund und ich zu unserem Yachthafen, denn es roch schon nach gegrilltem Fleisch und Wurst.

Die Tage darauf wurden zahlreiche Barsche zur Strecke gebracht! Mittlerweile brach ein regelrechter Wettkampf zwischen Papa und mir aus, denn es ging um die Krone des Barsch-Königs!

Ich weiß nicht wie er es anstellt, ob mit der Fliegen- oder Spinnrute, immer fängt er den größten Stachelritter des Urlaubs. Aber bzgl. Quantität habe ich zum größten Teil die Nase vorne. Teilweise muss Mama Hille oder meine Schwester Louisa als Juri fungieren, damit es keinen Streit gibt.

Es ist aber schön mit meinem Papa zu fischen, denn er kommt immer wieder auf coole Ideen. Das tollste ist das Fischen direkt im Wasser ohne Wathose, sondern nur mit Badehose und T-Shirt bekleidet. So kann man viel schneller den Platz wechseln und steht zusammen mit dem Fisch an der Angel im Wasser. Dabei kann es auch passieren, dass der Fisch an der Schnur durch die Beine schwimmt oder plötzlich hinter einem auftaucht!

Während dieser Zeit sonnten sich Mama und Louisa im Angelboot!

"Hi, hi, Papa mit Köstritzer-Bauch! Da sind wieder mehrere Wochen Joggen und Fitness-Studio angesagt!"